Triviale Informationen scheinen oft entbehrlich. Sie sind für das Verständnis einer Angelegenheit nicht existenziell und werden oft argwöhnisch betrachtet. Dabei lohnt es durchaus, mitunter über scheinbar Alltägliches und Gewöhnliches nachzudenken. Diese Seite will Sie ermuntern, auf Wanderungen und Spaziergängen vielleicht bisher wenig Beachtetes stärker wahrzunehmen.
Anthus trivialis (Linnaeus, 1758) lautet der wissenschaftliche Name des Baumpiepers. Zur Zeit seiner Beschreibung und Verankerung in der wissenschaftlichen Nomenklatur durch Carl von Linné war der Baumpieper mit hoher Wahrscheinlichkeit eine triviale Art. Noch der bedeutende deutsche Ornithologe NIETHAMMER schreibt in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts »von einem in allen Teilen Deutschlands häufigen Brutvogel«. Heute sieht das anders aus: Sowohl der kurzfristige als auch der langfristige Bestand der Art ist in Deutschland rückläufig (GEDEON et al 2014). Neben der Intensivierung extensiv genutzter, halboffener Kulturlandschaft und weiteren Faktoren ist auch das Verschwinden von Waldrändern dafür verantwortlich. Wo findet man heute noch einen allmählich zur offenen Landschaft übergehenden Wald mit niedrigeren Bäumen, Sträuchern und einem abwechslungsreichen Krautsaum? Solche Übergangslebensräume, Ökotone genannt, gibt es spezifisch in allen Ökosystemen. Eines haben sie fast alle gemein: Sie alle sind gleichermaßen bedroht.
Quellen:
GEDEON, K., SUDFELDT, C. & DOUGALIS, P. (Edit.) (2015): Atlas Deutscher Brutvogelarten. Atlas of German breeding birds. neue Ausg. – Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster, Westf. 800 pp.
NIETHAMMER, G. & BOXBERGER, L. v. (Edit.) (1996): Handbuch der deutschen Vogelkunde. Repr. – AULA-Verl., Wiesbaden
03.04.2020
Hier werden Sie Themen finden, die wir für erwähnenswert und nützlich halten. Sozusagen eine Rubrik »Verschiedenes«, mit aktuellen Hinweisen und Tipps für offene Augen und Ohren beim Durchstreifen der Landschaft und Informationen über unsere Arbeit. Selbstverständlich liefern wir zu allen Informationen auch hier seriöse Quellenangaben.
Nicht nur die Menschheit wird derzeit von einem Virus gegeißelt, dessen Namen man nicht mehr nennen muss. Zwar ist der Rana-Virus ein anderer Virus, doch seine Auswirkungen unter Amphibien, besonders Froschlurchen, sind ebenso verheerend. Bei arbeitsbedingtem Gewässerwechsel heißt es deshalb: Ausrüstungswechsel und / oder Desinfektion der verwendeten Gegenstände und Ausrüstungen. Dazu verwenden wir 70% es Ethanol. Dass dies in der Praxis nicht immer einfach umzusetzen ist, versteht sich von selbst. Aber auch die Sporangien der Pilze Batrachochytrium dendrobatidis und Batrachochytrium salamandrivorans setzen besonders Schwanzlurchen zu. Im Gegensatz zum Rana-Virus sind diese Krankheitserreger durch Austrocknen der Gerätschaften einzudämmen (BfN 2015).
Quellen:
Bundesamt für Naturschutz (BfN) (2015): Maßnahmen zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung von Amphibienkrankheiten. In: Bewertung des Erhaltungszustandes der Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie in Deutschland. 2. Überarbeitung, Stand 08.06.2015
03.04.2020